klick fuer FOTOS!!!
benutzt kondome!
 
  xxx #CC6666

staub.

21.8.004
homo elektrik unter einer brücke.
treffpunkt wildparkparkplatz 23.59h.

nilz [antamauna soundlab berlin],
tini tuzi, qiute und boys'r'us


tanz im käfig!
kein eintritt!
helfende hände werden noch gesucht!

welcome in der drug scouts info und kuschel zone!


techno composting your personal body hygiene!

 
thx to queerhana.org for rent-a-cover-boy.    
danke r.a.n.d. für technischen support.
flyer hier
 
     

hej loverz!

haben versucht, noch ein paar anregungen für eine theoretische erdung der umsonst und draußen veranstaltung zusammen zu kratzen.

vorweg: unser favorit wäre ein buch gewesen, das, glauben wir "out in space" heisst und bei b_books berlin erscheinen sollte (war jedenfalls im prospekt drin), aber auf der webseite nicht erwähnt wird. hmm... vielleicht hat ja jemand noch einen flyer wo das büchlein erwähnt wird und kann uns mal den/die autorInnen nennen, cheers!

der text vereinte wohl queere raumansätze mit "klassischen" queer vs. nature debatten. hätte vielleicht spannend sein können. davon ausgehend haben wir jedenfalls hier einige zitate zum thema (hervorhebungen von uns) zusammengetragen. der erste teil entstammt einer sehr schönen zusammenfassung von queer theory nebst ausführlicher bibliographie (auch zum queer cinema): klick hier!


Queer Theory folgt der Problematisierung des Begriffs ‘Frau’ im Feminismus (de Beauvoir, Wittig, Butler), der De-Essentialisierung des Begriffs ‘race’ (H.L. Gates u.a.) und der ethnographisch-anthropologischen Dekonstruktion von sozialem und anatomischem Geschlecht (Esther Newton u.a.), um so für eine Denaturalisierung normativer Geschlechterbilder zu argumentieren, die Entkoppelung der Konzepte von Geschlecht und Sexualität herbeizuführen und die Destabilisierung des Binarismus von Hetero- und Homosexualität und die Anerkennung eines sexuellen Pluralismus zu bewirken (vgl. Kraß 2003).

In seiner dreibändigen Geschichte der Sexualität legt Foucault dar, dass Sexualität nicht ein natürlicher Zustand ist, sondern eine Kategorie, der man aus politischen und sozialen Gründen zugeordnet wird.

Warners aufsehenerregendes Buch (1999) The Trouble With Normal legt zudem den oppressiven Effekt geo-politisch und wirtschaftlich motivierter Regulation urbaner Bereiche auf Queer Culture dar (siehe die Diskussion sog. "zoning laws", deren strikte Regulierung von Sex-Gewerben ebenso zum Verschwinden von Queer Space beigetragen hat, wie die vom New Yorker Bürgermeister Giuliani erfolgreich durchgefochtene Schließung der New York Hudson Piers, traditionell einer der Haupttreffpunkte von Schwulen, Transen und anderen Queers.

Warners Buch ist besonders motiviert durch die alarmierende Bereitschaft vieler bürgerlich-etablierter oder einfach politisch apathischer Schwuler und Lesben, den Niedergang von Queer Culture in den USA bereitwillig zu dulden oder gar zu unterstützen. Dieses Spannungsfeld von Ideal und Ausführung (von Geschlechterrollen) identifiziert Butler als Beweis dafür, dass die vermeintlich natürliche Substanz von Geschlechtern eine vom Heteropatriarchat diktierte Fiktion ist, ein regelrechtes Regime der Geschlechterrollen, das jedoch nicht einfach durch transgressives, zeitlich begrenztes Rollenspiel aus der Welt geschafft werden kann.

Soweit allgemein, und jetzt noch ein bisschen was zum Raumbegriff des "closet", aus dem heraus eine Person sich outet:
Closet Space: Geographies of Metaphor from the body to the Globe (New York: Routledge). MICHAEL P. BROWN, 2000 reviewed by glen elder (uni vermont)

Brown argues that to date “[u]nderstandings of the closet in queer theory...do not treat space as if it were constitutive of social relations; rather they take it to be merely representational of them. Closet space is a poetic license...”


the closet


The text is elegantly organized by questions shaped at increasingly larger and larger scales of analysis: the body, the city, the nation, and the globe.

The chapter maps “sex-on-site” venues to produce a visual representation of the production of sexual space throughout the city. The conclusions demonstrate that in this place, anyway, gay and straight places are generally in the same area but that gay spaces are more concentrated and located in a stealth-like invisible way.
(wie bei UR - "never seen, always there"? Anm. HE) My concern with this chapter is the conflation of gay and straight sex as if they are interchangeable variables, but more of this later.

The book concludes that the closet is not only a metaphor “for the concealment, erasure, or ignorance of gays’ sexualities. [It is also] an existence in space that has location and situation, which signifies placement, interaction, movement and accessibility” (p. 141). He concludes that the closet is, in fact, a thirdspace: “a place that challenges the dualism in our thinking. It is a space that is both metaphoric and material.


Grounded queer research means that we end up talking about the messy and squeamish business of sex and one particular material space: bodies. By examining “the closet” only and never quite getting to what is actually going on inside of it, we do very little to challenge its power. Apparently something called “same-sex desire” happens inside of it. Has the term “same-sex desire” become a mask behind which the radical project of queer sex remains hidden? (...) If all we ever do stare at the “the closet” door, the door remains tightly shut and the real challenge to power remains inside under lock and key. Now that Brown has definitively explained it, is it time yet to take a deep breath and open the door?


und, wenn wir nicht irren, hier an dieser stelle setzt "out in space" an, indem es die perspektive umdreht und fragt, okay, raus aus dem closet, wo geht es hin? in die natur? und jetzt kann man sie wieder aus dem busch ziehen, die ganzen alten queer vs. nature diskurse. also die konstruierte "natur" von heterosex. ein altes problem, das literarisch schon 1928 von radclyffe hall in der 'archetypical lesbian novel' (yeah, right) "well of loneliness" zwischen pferden, schützengräben, paris, drag, christianity und, äh, wahnsinn in epischer breite ausgebreitet wurde. und nebenbei gleich auch verboten. neben "ich bin widernatürlich" selbstgeißelungen in kirchen, entwickelt hall eine harmonische queere natürlichkeit als gegenmodell. (aus heutiger perspektive wirkt das oft ziemlich befremdlich: um natürlichkeit zu beweisen, muss die hauptfigur schon mal zur pferdeflüsterin werden...) als beispiel hier ein lesbisches landschaftsidyll, geschaffen durch, guess, liebe:

"they no longer felt desolate, hungry outcasts; unloved and unwanted, despised of the world. they were lovers who walked in the vineyard of life, plucking the warm, sweet fruits of that vineyard. love had lifted them up as on wings of fire, had made them courageous, invincible, enduring. nothing could be lacking to those who loved - the very earth gave of her fullest bounty. the earth seemed to come alive in response to the touch of their healthful and eager bodies - nothing could be lacking to those who loved."


radclyffe hall

queer in der natur ist, ganz klar, ein offensichtliches und vielleicht auch abgegrastes thema, bietet sich aber an, immer wieder, unter der brücke. klar, letztes jahr gab es "wieder die natur" als motto, und das war ja auch schön so, aber hat sich das irgendwie niedergeschlagen? wir erinnern uns nicht. ist es also möglich, die brücke künstlich zu naturieren?

and so on and so on...


nature


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