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schule
des liebens |
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Die
homo elektrik im Mai im Conne Island
unterstützt Propellas Engagement für
Dja-Workshops für Mädchen auf den
Leipziger Mädchentagen im Juni.
Nachfolgendes Interview entstand
mit zwei homo elektriks während der
Diskussion der Gruppe um eine Veranstaltung
im Conne Island und spiegelt hauptsächlich die
Sichtweise der Interviewten wider.
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Euer Konzept ist, ein musikalisches Profil minimal-elektronischer Tanzmusik
mit Gender-Thematik im Partykontext zu platzieren. Funktioniert das?
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Falk: Wir machen das fast 2 Jahre annähernd
einmal im Monat. Dass es Homo Elektrik überhaupt
noch gibt, sehe ich schon als Erfolg. Wir erreichen
zwei Zielgruppen, die unsere Veranstaltung
besuchen und miteinander klarkommen müssen.
Das funktioniert schon, obwohl es hier in beide
Richtungen immer wieder Erklärungsbedarf gibt.
Stefan:
Aber es kommen immer noch zu wenig Frauen.
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Woran
liegt das eurer Meinung nach?
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Falk: Ein möglicher Grund könnte sein, dass wir
als „Gay-Party“ wahrgenommen werden, was nicht
der Realität entspricht. Manche sagen auch, unser
Minimal-Profil deckt sich nicht mit dem Geschmack
der lesbischen Frauen. Das finde ich aber Quatsch.
Stefan: Andererseits
kommen auch Frauen, die
Homo Elektrik als Ort ohne Anmachstress und
Sexismus schätzen. D.h. aber nicht, dass sich bei
uns nicht auch Heteros küssen dürfen (und das
tun sie auch!).
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D.h. doch, Klischees schwul-lesbischen Partylebens
aufzurollen und es einfach nur besser zu machen?!
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Stefan: Es geht nicht darum, eine politisch-korrekte
Gay-Night zu veranstalten oder es noch einmal mit
dem Subkultur-Begriff zu versuchen.
Falk: Das
Label "Homo Elektrik" ist natürlich
ironisch gemeint. Und die Leute verstehen das
auch. Queer beschränkt sich eben nicht darauf,
einen auch für Frauen offenen Darkroom zur
Verfügung zu stellen. Man kann auch auf einer
Party die Verhältnisse in Frage stellen!
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... und kritisch die eigenen sozialen Bezüge reflektieren?
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Falk: Ganz
klar, nein! Das ist zwar wichtig, reicht
aber nicht.
Stefan: Wir
haben z.B. schon mal eine Party
gemacht, wo wir versucht haben, den cash flow
am Einlass und an der Bar perfekt durch Foto/
Video und unter Mitwirkung des Publikums zu
überwachen. Das mit der Überwachung hat ganz
gut geklappt, und das als Thema auf einer Party
zu setzen auch. Kann man sich auf
homoelektrik.de anschauen.
Falk: Kameras
werden dadurch zwar nicht
abgebaut, aber den Leuten wird klar, was ihnen
Orte, die sie als ihre eigenen definieren, bedeuten.
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Was genau unterstützt Euer Mai-Benefiz für die Propellas im C.I.?
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Stefan: Es kann nicht sein, dass Frauen, die in
unserem Minimal- und Queerformat Homo
Elektrik auflegen würden, immer aus Berlin
herangekarrt werden müssen, während monatlich
mindestens fünf Jungs bei uns Schlange stehen.
Wir haben den Anspruch, dass Frauen selbst-
verständlich bei uns Musik machen und zwar
bei jeder Veranstaltung. Es ist aber ein enormer
Kraftakt, das in die Praxis umzusetzen, da es
schlicht kaum Djas gibt. Propellas zeigt diesen
Missstand, die Unausgeglichenheit des Gender-
Verhältnisses in der Musikszene, auf und tut
etwas dafür, dass Frauen und Mädchen Support
bekommen, damit sich das bald ändert.
Insofern ist das ganz egoistisch von uns gedacht.
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Was läuft denn genau?
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Falk: Konkret laufen zwei Aktionen, wo Propellas
sich engagieren: Zum Einen führen sie auf den
Leipziger Mädchentagen Workshops durch. In
Gesprächsrunden um Rollenbilder in Musik und
Medien sowie Dja-Workshops etc. sollen explizit
die Chancen von Mädchen im später wohl leider
immer
noch männerdominierten Musikbusiness
erhöhen. Geschlechtsspezifisch zu arbeiten,
ist ein feministischer Ansatz, der nicht in den
heutigen Gender-Mainstream der Chancen-
gleichheitsförderung von Jungen und Mädchen
passt. Das und den Netzwerkgedanken von
Propellas wollen wir supporten.
Stefan: Andererseits
findet im Spätsommer
das Ladyfest im Conne Island statt. Das ist
etwas, worauf wir uns freuen und was wir
ebenfalls unterstützen wollen: Kick it like grrrls!
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Und wie soll Eure Unterstützung an diesem Abend im C.I. aussehen?
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Stefan: Zunächst einmal sollen natürlich
viele Leute kommen und von Propellas und
dem Anliegen erfahren.
Falk: Darüber
hinaus wollen wir zeigen, dass
Gender- und Queer-Veranstaltungen im C.I.
möglich sind. Die Rosa-Sterne Party war ein
Anfang und vielleicht gibt es nach dem
Ladyfest andere Ideen, die hier umgesetzt
werden können. Zumindestens hoffen wir das.
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Warum heisst denn die nächste Homo Elektrik eigentlich „Sturm und Drang“?
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Stefan: Wir wollen ernst genommen werden
und wir wollen dass wir nicht immer ganz
ernst genommen werden.
Falk: Homo
Elektrik ist SEX. Homo Elektrik
ist eine Schule des Liebens. „Sturm und Drang“
musst Du in diesem Zusammenhang eindeutig
sexuell verstehen.
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Das
Interview wurde am 9.4. von Bronco geführt
und ist auch im aktuellen CeeIeh-Newsflyer erschienen: |
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CEE
IEH #99 [mai 2003] |
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