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das folgende interview erschien in
"prasses erben" #16, januar 003, der postille vom roten stern leipzig und spiegelt hauptsächlich die sichtweise des interviewten wider. |
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Seit einiger Zeit macht sich homo
elektrik nicht nur in Leipzigs Süden einen Namen. Die Partys haben
ihren eigenen Reiz und entsprechen nicht dem Durchschnitts-partyklischee.
Über homo elektrik, die Connewitzer Szene und vieles andere mehr
redete PRASSES ERBEN mit René - einem Macher des Projektes.
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PE: Viele Leute fragen, woher der Name homo elektrik für Euer Projekt überhaupt kommt. Kläre das doch mal bitte auf! | |||||
R: Wir spielen natürlich mit dem Namen. Einerseits soll er auf die
elektronische Komponente und damit auf den "Clubkontext" verweisen, der
für uns sehr wichtig ist. Jede Party beinhaltet natürlich auch
eine gewisse sexuelle Komponente. Damit spielt der Verweis homo, der ja
nicht nur vom homo sapiens sapiens kommt. Ein Großteil von uns würde
sich nicht als hetereosexuell bezeichnen, abgesehen dass ich solche Schubladen
ehedem dusselig finde. Nach der Hochphase der (deutschen) Technoszene
findet man aber in dem was heute als Clubszene gilt zunehmend das alte,
von männlichen Dominanzverhalten geprägte Balzverhalten wieder.
Damit kann zumindest ich nicht allzu viel anfangen. |
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PE: Wie viel Leute machen eigentlich bei Euch mit? | |||||
R: Die Zahl der Beteiligten schwankt. Es gibt aber so etwas wie einen harten Kern von fünf Leuten, der seit Herbst 2001 gleichgeblieben ist. Dann kommen noch mal so fünf bis zehn Leute hinzu, die nicht ständig dabei sind, wobei es aber seit September dieses Jahres schon eine gewisse Kontinuität gibt. Das ganze Projekt kann sich aber auf ein Umfeld von vielen helfenden Händen verlassen, auch wenn das manchmal nicht so sehr klappt. | |||||
PE: Welche Erfahrungen habt Ihr in den letzten Jahren mit Euren Partys gemacht, welche Leute wollt Ihr damit erreichen und mit wem kooperiert Ihr? | |||||
R: Unsere "Zielgruppe"
habe ich ja eben schon ein bisschen umschrieben. Eine genaue Definition
erscheint mir zu schwierig, über eine Marketingabteilung verfügen
wir nicht. Wir machen einmal im Monat eine Party für Freunde und
alle anderen Menschen, denen elektronische Musik zum Tanzen im weitesten
Sinne gefällt. Ich denke die Ästhetik von unseren Flyern beispielsweise
ist schon eine spezielle. Es sind keine Rave-Werbezettel. Ebensowenig
operieren wir mit dem gays and friends Logo. |
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PE: Wie schätzt Du die Verankerung von homo elektrik in der Connewitzer Szene ein? | |||||
R: Wie eben erwähnt, wohnen die meisten in Connewitz. Abgesehen davon, was ist die Connewitzer Szene? Wir nutzen und besuchen die Infrastruktur hier, sprich Conne Island, Zoro oder die Ilse. Freundinnen von uns veranstalten dort die monatliche Propellas-Party. Es gibt Kontakte zu den unterschiedlichsten Gruppen, ja. Wir sind wahrscheinlich weniger Teil der politischen Netzwerke in Connewitz. | |||||
PE: Gib doch mal bitte eine persönliche Einschätzung zur Entwicklung dieser Szene in den letzten Jahren? | |||||
R: Das steht mir irgendwie nicht zu, weil ich mir auch selbst nicht so richtig beantworten kann, was "die Szene" sein soll. Connewitz ist auf jeden Fall ein liebenswerter Mikrokosmos mit abundzu leicht dörflicher Atmosphäre geblieben. Wenn ich ehrlich bin, interessieren mich einige politische Diskurse der letzten Zeit in der Intensität und der Art und Weise, wie sie hier geführt werden, nicht. Gut, wenn ich anfange darüber nachzudenken, fallen mir auch verschiedene Dinge ein, andererseits ist das aber nicht mein Thema. | |||||
PE: Warum hat es eigentlich noch keine homo-elektrik-party im CI gegeben? Gibt es dafür spezielle Gründe? | |||||
R: Einen speziellen Grund gibt es nicht, wie gesagt sind viele von uns dort auch des öfteren Gäste. Ok, zuerst haben wir erst einmal unser Ding gemacht und uns nicht in den großen Kulturhaussaal gewagt. Wir haben auch ein wenig Respekt davor, diesen auch wirklich füllen zu können. Der andere Grund, den es auch gibt, ist das Image des Eiskellers als eher männlich dominierter Mackerladen. Dies ist nicht meine Sicht, auch wenn es durchaus Momente dort gab, wo ich das ebenso empfand. Hinzu kommt vielleicht, dass der Raum nur bestimmte Geschichten zulässt, und wir wahrscheinlich wenig Einfluss auf die Preise hätten. Ich weiß auch, dass das Conne Island als offiziell geführter Laden diesbezüglich unter anderen Zwängen steht. Allerdings steht der Eiskeller für mich auf unser sich verändernden Veranstaltungswunschortliste. | |||||
PE: Wie geht es weiter mit homo elektrik, welche Projekte sind im nächsten Jahr zu erwarten? | |||||
R: Gute und einigermaßen
außergewöhnliche Partys, hoffe ich doch. Zusätzlich vielleicht
noch einige interessante Live-Acts, die es bisher nicht gab. ..Über den Januar hinaus ist bislang nicht viel geplant. Es gibt unverbindliche Absprachen, aber das werde ich deswegen hier auch nicht verbreiten... |
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PE: Nenne doch mal bitte die nächsten Termine und den Ort, wo diese stattfinden? | |||||
R: Die nächste homo electric gibt es im Februar in der chaiselounge in Halle. Nähere Infos sind immer unter www.supergiro.de zu finden. | |||||
PE: Wir sind ja die Postille vom Roten Stern Leipzig. Was fällt Dir zum Roten Stern so ein (Kritik, Lob und was Du schon immer mal dazu loswerden wolltest)? | |||||
R: Da ich mich selbst so gut wie gar nicht für Fußball interessiere, fällt mir auch wenig dazu ein, außer dass ich die Existenz des Clubs und den Namen toll und wichtig finde. | |||||
Vielen Dank für das Gespräch. | |||||
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